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Mittwoch, 12. Juli 2017

ITT 2017 Baltikum

ITT 2017 Baltikum

Für 2017 haben die polnischen Transalp-Freunde zum ITT (Internationales Transalptreffen) nach Kaschubien eingeladen. Und wenn wir schon mal da sind, soll es natürlich noch weiter nach Osten gehen.


Nach meiner Tour durch die Masuren 2013 hatte ich die Nebenstraßen noch in schlechter Erinnerung. Zumindest mit dem Auto. Nachdem ich mir bei Youtube alles zum Thema Offroad in Polen angesehen hatte war für mich klar: Die Gelegenheit die CRF mal auf ihre Reisetauglichkeit zu testen.


Einige Videos der Polen bestätigten den Eindruck, die CRF könnte die bessere Wahl sein. Auch Hanjo wollte statt des Tigers lieber mit der XT fahren. Also wurden die Motorräder auf den Anhänger gepackt und auf ging es nach Polen!


Einen ausführlichen Bericht mit Bildern und Route gibt es hier. Um den Routenverlauf zu sehen, am besten am PC betrachten und auf "Neueste zuerst" stellen.


Polen:

Tolles Land zum Endurowandern!
Litauen mit Blick auf Russland


Wer sich die Mühe macht ein bisschen in der Karte zu Zoomen findet immer eine Strecke über kleine Nebenstraßen oder Dreckwege. Durchfahrtsverbote sind sehr selten. Selbst im tiefsten Wald kann man den Förster nach dem Weg fragen.
Der Norden ist eigentlich durchgehend mit sanften Hügeln durchzogen, so das die Landschaft nicht flach und eintönig wirkt. Alle paar Kilometer steht man an einem See oder sonst einem tollen Fotomotiv. Außerhalb der Tourismus-Hochburgen ist alles schön einsam und ursprünglich.

Tolles Licht im nordischen Sommer

Die Einheimischen sind mir immer nett und freundlich begegnet. Einzige Ausnahme: Die Hauptstraßen, hier versucht eigentlich jeder dich zu töten ;-) Da es kaum Autobahnen gibt, ist hier viel Verkehr und die Reisenden überholen wie die Henker. Und wenn man zu schnell ist um überholt zu werden, fährt dein Hintermann trotzdem mit 30cm Sicherheitsabstand.

Essen:

Wer in Polen Hunger hat, macht irgendwas falsch. Essen gibt es für kleines Geld in großen Mengen. Lecker und sehr nahrhaft. Und Polen ist nichts für Vegetarier. Schon zum Frühstück gibt es gekochte oder gebratene Würstchen, Gulasch Unmengen Wurst und Käse. Und Brot, das diesen Namen auch verdient. Wer öfter mal unterwegs ist, weiß wie selten das außerhalb Deutschlands ist.
Typisches Frühstück
Und dann gibt es in Polen den Sklep: Kleine Tante Emma Läden mit vergitterten Fenstern und Panzertüren, die knapp 15 Quadratmetern alles für den täglichen Bedarf verkaufen. Dominiert wird der Verkaufsraum von einer großen Kühltheke mit, NATÜRLICH, Fleisch und Wurst. Jeder Ort mit mehr als 5 Häusern hat so einen Laden und wir haben dort regelmäßig eingekauft.

Kaffee:

Gibt es in Polen nicht.
Brauchbaren Kaffee gibt es nur in absoluten Touristenhochburgen. In den meisten Hotels gab es löslichen Kaffee und heißes Wasser. Größere Tankstellen hatten Automaten, das war es.

Fahrzeugwahl:

Ich bin zum ersten Mal mit der CRF250L auf Reise gewesen. Und im Nachhinein bin ich froh, nicht mit der Transalp gefahren zu sein. Nicht falsch verstehen, ich bin nicht einmal an einer Stelle gewesen, wo die Transalp nicht durch gekommen wäre. Im Gegenteil, nicht nur die Alp, auch ich hätte das geschafft. Aber gerade auf den verspurten Sandwegen konnte ich so viel entspannter fahren und mich erst mal an den Untergrund gewöhnen. Sand und ich werden bestimmt keine Freunde mehr, aber mit der CRF macht es schon irgendwie Spaß. Besonders bei der geführten Offroadtour in Lipa habe ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, selbst an Stellen wo ich mit der Transalp ins Schwitzen gekommen wäre. Das war letztes Jahr im Balkan anders. Da habe ich mir manchmal die CRF herbei gewünscht und das nicht nur wegen der hohen Temperaturen.

Idyllische Nebenstraße




Mücken:

Bei meinem letzten Besuch war ich über den ersten Mai da. Da gab es keine Mücken. Diesmal gab es Unmengen! Wenn es in jeder Ecke einen See gibt auch kein Wunder. Besonders an der Wolfsschanze war es nicht möglich die Kamera zu halten, ohne in die Hand gestochen zu werden. Auf manchen Fotos haben wir üble Beulen an Kopf und Armen. Dann haben wir uns ein polnisches Antimückenmittel gekauft und alles war gut. Obwohl das Mittel nur im Tankrucksack lag.

Navigation:

Navigiert habe ich mit der App Osmand. Die Tracks habe ich mit der Kurviger.de App erstellt und dann ins Osmand Verzeichnis kopiert. Die Kuviger.de App hat die Option "Hauptstraßen meiden", so das man meist nur auf kleinen Wegen und Dreckwegen unterwegs war. Die Apps liefen auf einem wasserdichten Motorola Moto G3, das in einer wasserabweisenden Hülle montiert war. Die Bedienung während der Fahrt ging mit meinen Tourenhandschuhen nicht, mit den dünnen Crosshandschuhen aber schon.

Wetter:

Wir hatten viele schöne Tage, manchmal hat es auch geregnet. Da die Regenfronten meist von West nach Ost ziehen, kann man einen ganzen Tag unter der Front hängen. Auf dem Rückweg waren wir durch eine ähnlich breite Front in 1,5 Stunden durch. Die Temperaturen lagen meist knapp über 20°C, so das auch die Offroadpassagen ohne großes Schwitzen abliefen. Nur die große Offroadtour beim ITT fand bei etwas unter 30° statt.

Fazit der Tour:

Wir haben in 10 Tagen den Norden Polens von West nach Ost  bis nach Litauen und wieder zurück bereist. 2000km, davon ca. 50% auf Dreckwegen.
Essen und Unterkunft sind für unsere Verhältnisse sehr günstig.

Ich kann nur jedem empfehlen dort Urlaub zu machen, bevor der Tourismus zu massiv wird und alle Straßen mit EU-Geldern geteert sind.








4 Kommentare:

  1. Das klingt interessant. Bin Mal gespannt, ob Uta und ich das noch vor der großen Reise schaffen...

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    1. Und das, wo ihr so toll anreisen könnt. Mecklenburg, Brandenburg, und ab Stettin wird es richtig toll.

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  2. Mal abgesehen von der Westgrenze Polens zwischen Kostrzyn nad Odrą und Cedynia, war ich bisher leider nur an der Ostseeküste bis Kołobrzeg mit dem Mopped in Polen.
    Das will ich aber auch noch ändern, spätestens auf der Baltikumreise, aber gerne auch schon mal vorher.

    Mit Enduro machts da drüben auch irgendwie mehr Spaß.

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  3. Toller Bericht über deine Reise in Polen mit der kleinen. Wirklich interessant zu lesen und wahrscheinlich spaßiger als mit der Dicken ;)
    Gerne mehr davon!
    Gruß, ShinyRider

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